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Wer ist der Mensch hinter der Maske?
Vorstellung Stefan Zilch, Reinigungsdienst Klinik Husum

Abstand halten ist nicht immer möglich – gerade in der Patientenversorgung. Mit einer medizinischen Maske wird das Risiko verringert, sich oder andere mit dem Corona-Virus anzustecken. Aber: War das jetzt ein Lächeln? Oder wurde fragend, erwartungsvoll oder neugierig geschaut? Am Ende vielleicht sogar spöttisch gegrinst? Das weiß man derzeit nicht so genau… Hinter der Maske verschwindet die Hälfte des Mienenspiels. Häufig ist man ja schon froh, wenn man sein Gegenüber überhaupt gleich erkennt.

Im Gespräch mit Stefan Zilch, Service-Mitarbeiter in der Klinik Husum, versuchen wir hinter die Maske zu schauen und mehr über den Menschen zu erfahren, dessen Gesicht während seiner beruflichen Tätigkeit immer halb verdeckt ist. Geboren wurde Stefan Zilch 1973 in Husum und hat hier die Kita besucht und seinen Realschulabschluss an der Dänischen Schule erworben.

Herr Zilch, sie sind jetzt 48 Jahre alt und arbeiten heute überwiegend im Nachtdienst des Reinigungsdienstes der Klinik Husum. Mit welchem Berufswunsch haben Sie damals die Schule verlassen?

Ich wollte immer in die Natur und eingestiegen bin ich 1989, dem Wendejahr, als Gartenbau-Lehrling im Blumen- und Zierpflanzenbau. Nach einem Jahr stellte sich aber heraus, dass ich die Gewächshausluft nicht vertrage und bin in einen Baumschulbetrieb gewechselt. Nach meiner Gesellenprüfung folgten sieben Jahre in verschiedenen Gärtnereien.

Sollte der der Gartenbau Ihre berufliche Heimat werden?

Nicht ganz, denn anschließend folgte eine neue Arbeit in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben, speziell in der Tiermast. Da war das Arbeiten in der Natur noch immer mein Ding. Aber nach 10 Jahren Natur pur bin ich dann umgestiegen und habe zwei Jahre bei einem sehr großen Paketdienst als Lagerist und Kommissionierer in Hamburg angeheuert. Nach dem Paketdienst wechselte ich 2010 in Gastronomie nach Quickborn und nahm dort die unterschiedlichsten Aufgaben wahr.

Wann und warum folgte der Wechsel in das erste Krankenhaus?

Mein Vater hatte in Friedrichstadt eine Massagepraxis und meine Stiefmutter war ausgebildete Krankenschwester. Durch diese familiäre Konstellation wuchs bei mir der Wunsch, ebenfalls im Gesundheitswesen beruflich Fuß zu fassen. 2012 war dann mein Einstieg im Servicedienst der Klinik Pinneberg, die damals dringend Personal im Service gesucht hat.

Was waren Ihre ersten Tätigkeiten in der Klinik?

Eingestiegen bin ich in der Flurpflege als Maschinenfahrer. Für diese Aufgabe wird man angelernt und macht eine Art Führerschein, der jedes Jahr wiederholt werden muss. Es folgte die Einarbeitung in die Wäschepflege, also Sortierung der Wäsche aus dem gesamten Klinikbereich, Bedienung der Industriewaschmaschinen und Aufgaben in der Wäscheausgabe und der Wäschebestellung.

Das Klinikum Nordfriesland sucht immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service-Bereich. Initiativbewerbungen sind immer willkommen. Ein Bewerbungsformular ist unter anderem im Karriere-Bereich auf der Website www.klinikum-nf.de hinterlegt.

Auskünfte zum Reinigungsdienst im Klinikum finden Sie auf der Seite des Reinigungsdiensts oder sind unter 04841 660 1882 erhältlich.

Reinigungsdienst

Fühlten Sie sich jetzt durch diese Arbeit im Krankenhaus beruflich „angekommen“?

Noch nicht ganz, ich hatte großes Heimweh nach Nordfriesland und letztendlich wollte ich ja zurück in meine Geburtsstadt Husum ins Klinikum Nordfriesland. Meine Recherchen im Internet hatten ergeben, dass die Klinik Husum im Dezember 2019 Mitarbeiter im Servicebereich gesucht hat, und ich habe mich daraufhin beworben. Die Bewerbung hatte Erfolg, ich wurde zu einem sehr netten Vorstellungsgespräch eingeladen und bin danach auch genommen worden.

Mit welcher Motivation üben Sie Ihre Tätigkeit aus?

Weil ich etwas für den Menschen und viel mit den Menschen machen möchte. Und das sehe ich in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und manchmal auch bei unseren Patienten, wie gut das funktioniert und einen dies zufrieden macht.

Sie haben den Ruf, sehr zuverlässig zu sein und auch immer wieder für andere einzuspringen. Zudem sind Sie mit dem ersten Nachtdienst im Reinigungsdienst gestartet und auch überwiegend in Nachtdienst tätig. Belastet Sie das?

Nein. Überhaupt nicht. Das Team hat mich hier sehr nett und zugewandt aufgenommen, da gibt man auch gern etwas zurück. Und die Nachtarbeit macht mir gar nichts aus, da hat man auch die Zeit, alle Räume in Ruhe kennenzulernen, ohne dass dort der tägliche Betrieb herrscht.

Was schätzen Sie besonders am Klinikum Nordfriesland?

ich schätze es sehr, fühle mich hier sehr wohl und gut angenommen. Auch darum, weil wir so eine bunt gemischte Truppe sind.  Wie werden im Klinikum wertschätzend und mit Respekt behandelt. Der Umgang mit den Kolleginnen, den Vorgesetzten und manchmal auch mit den Patienten ist freundlich und zugewandt. Ich sage immer gern – wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Was wünschen Sie sich von Politik und Gesellschaft in Bezug auf das Gesundheitswesen?

Dass die Politik mal endlich das macht, was sie seit Jahren verspricht! Dabei geht es nicht unbedingt immer um mehr Geld. Die Politik sollte die Attraktivität der Arbeit steigern, Sicherheit für die Beschäftigten bieten in Bezug auf die Standortsicherung, auf die Personalstärke und Mechanismen einbauen, die eine Überlastung der Beschäftigten verhindert. Damit wäre allen schon sehr viel geholfen.

Herr Zilch, wir danken Ihnen für das Gespräch