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Dr. Matthias Reitz ist Facharzt für Neurochirurgie

Dem Schmerz Paroli bieten
im Klinikum Nordfriesland.

Patienten mit chronischen Schmerzen sind in ihrem Alltag oft dauerhaft stark beeinträchtigt. Chronischer Schmerz bedeutet in diesem Kontext, dass die empfundenen, unangenehmen Sinneswahrnehmungen die eigentliche, akute Warnfunktion verloren haben und seit mindestens sechs Monaten bestehen. Der Schmerz hat sich somit „verselbstständigt“ und dient nicht mehr dazu, vor einer drohenden Schädigung des Körpers zu bewahren – er hat sich zu einer „eigenen“ Krankheit entwickelt. Chronischer Schmerz kann zum Beispiel nach Verletzungen, als Folge von Operationen oder auch im Rahmen von verschiedenen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebsleiden oder degenerativen Veränderungen des Skelettsystems entstehen.

An diesem Punkt hat sich die spezielle Schmerztherapie als Behandlungsverfahren etabliert. Diese wird in aller Regel konservativ (also ohne Operationen) durchgeführt und beginnt mit einer sorgfältigen Analyse der bestehenden Schmerzsituation. Im Anschluss werden gemeinsam mit den Patienten mögliche Behandlungsoptionen erörtert und Behandlungsziele festgelegt. Im Rahmen der Behandlung lernen die Betroffenen unter anderem, die Ursache ihrer Schmerzen zu verstehen und finden mit dem Arzt einen Weg der Besserung und der Umgangsweise mit dem Schmerz.

Bei der Neuromodulation werden im Spinalkanal feine Elektroden platziert.
Bei der Neuromodulation werden im Spinalkanal feine Elektroden platziert, um die Wahrnehmung eines chronischen Schmerzes so zu verändern, dass dieser deutlich weniger spürbar ist (Klinikum Nordfriesland).

Wird eine Schmerztherapie benötigt?

Viele Patienten werden erst in einem späteren Stadium ihrer Schmerzerkrankung zu einem Schmerztherapeuten überwiesen. Wann sollte ein Patient zu einem „Schmerzarzt“ kommen?

  • bei Schmerzen, die länger als sechs Monate andauern,
  • bei fachärztlicher und hausärztlicher Behandlung, die nicht zu einer „angemessenen“ Schmerzreduktion geführt hat,
  • bei zunehmender Schmerzeskalation, also einer Steigerung der Schmerzintensität unter bereits begonnener Behandlung,
  • bei Ausbreitung der Schmerzen, zum Beispiel auf weitere Körperregionen,
  • wenn die Schmerzen zunehmend das Leben des Patienten einschränken.

Was bedeutet Schmerztherapie?

Zu einer speziellen Schmerztherapie gehört immer ein Schmerztherapeut. In der Klinik Husum wird die ambulante Schmerztherapie von Dr. Matthias Reitz angeboten. Er ist Facharzt für Neurochirurgie, leitender Oberarzt in der Abteilung Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. Rainer Kirchner. Zudem ist er neben Dr. Dong-Hun Kim in der MVZ-Facharztpraxis Neurochirurgie, die in Husum, Niebüll und Tönning Sprechstunden anbietet, tätig.

Nach seiner Facharztprüfung zum Neurochirurgen 2015 im UKE Hamburg-Eppendorf erwarb Dr. Mattias Reitz dort durch eine umfassende Weiterbildung die Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“.

Im Unterschied zu Fachärzten, die sich nur auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben, betrachtet der Schmerzmediziner das „große Ganze“. Klingt einfach… In Wirklichkeit ist dies aber sehr aufwendig und schwierig, da der Schmerzmediziner nicht nur sein Fachgebiet beherrschen muss, sondern auch wesentliche Kenntnisse der Pharmakologie, Neurologie, Physiotherapie und Psychologie haben muss. Das Wichtigste ist aber: Er muss seine Patienten kennen und verstehen, was den Arzt-Patienten-Kontakt intensiver macht.

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Mit einem Muster in Originalgröße zeigt Dr. Reitz die ungefähre Lage der Elektrode zur Schmerzmodulation an der Wirbelsäule (Klinikum Nordfriesland).

MVZ-Facharztpraxis Neurochirurgie Klinik Husum

Dr. Matthias Reitz – Dr. Dong-Hun Kim
04841 660 1591

MVZ-Facharztpraxis Neurochirurgie Sprechstunde Klinik Niebüll

Dr. Matthias Reitz
04661 15 2211

Dr. Matthias Reitz ist Facharzt für Neurochirurgie

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es in der Schmerztherapie?

In der Schmerztherapie gibt es verschiedene Maßnahmen, die zur Verbesserung der Lebensqualität, Funktion und Schmerzreduktion beitragen. Ein Schmerztherapeut hat dabei die Aufgabe der Indikation, Koordination und der Durchführung dieser Therapien. Dr. Reitz bietet in der Klinik Husum unter anderem folgende Leistungsschwerpunkte an:

Konservative Schmerztherapie

  • Am Beginn der Behandlung steht das sorgfältige und ausführliche Assessment der Schmerzerkrankung hinsichtlich zum Beispiel der Lokalisation und Qualität der Schmerzen und eine ausführliche Analyse der Krankengeschichte.
  • Gemeinsam mit dem Patienten wird dann ein Behandlungskonzept erstellt – dies umfasst Verfahren zur Schmerzverarbeitung durch den Patienten selbst („Coping-Strategien“), Einleitung konservativer Maßnahmen (Krankengymnastik, psychologische Unterstützung und anderes) und spezifische medikamentöse Therapieverfahren.

Neurochirurgische Schmerztherapie

  • Radiologisch-gestützte minimal-invasive Infiltrationsbehandlungen an der Wirbelsäule. Sowohl Nervenwurzeln („PRT“) als auch die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) können dadurch behandelt werden.
  • Radiologisch-gestützte minimal-invasive Hitze-Verödungen von Gelenknerven an allen Abschnitten der Wirbelsäule (sogenannte „Thermodenervation“ bei Facettengelenk-Syndrom).

Neuromodulation

Wenn durch Medikamente und weitere konservative Behandlungen keine Besserung von zum Beispiel Nervenschmerzen nach Verletzungen oder Voroperationen eintritt, bietet u.U. die Neuromodulation mit sogenannten „Schmerzschrittmachern“ eine Behandlungsalternative: Dabei werden 1-2 feine Elektroden im Spinalkanal platziert, um die Wahrnehmung des chronischen Schmerzes so zu verändern, dass dieser deutlich weniger stark in Erscheinung tritt.

Für die Sprechstunde „Schmerztherapie“ können in den Kliniken Husum und Niebüll nach Überweisung durch den Haus- oder Facharzt Termine vereinbart werden.

Interdisziplinäre Schmerztherapie

Neben den o.g. Therapien bietet das Klinikum Nordfriesland die Schmerzpsychotherapie an.

Chronischer Schmerz ist im Alltag eine große Herausforderung. Darunter sind Schmerzen zu verstehen, die zum Beispiel nach einer Erkrankung oder Operation über den zu erwartenden Heilungsprozess hinaus anhalten. Häufig leiden Betroffene unter Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen oder Nervenschmerzen. Darüber hinaus kommt es oft zu körperlichen Einschränkungen im Alltag, depressiver Stimmung, angstvollen Gedanken, Schlafstörungen und verminderter Konzentration.

Wenn Sie oder ein*e Angehörige*r seit mindestens 6 Monaten unter chronischen Schmerzen leiden, kann eine schmerzpsychotherapeutische Behandlung eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu medizinischen Maßnahmen sein. Langzeitstudien zeigen, dass vielfältige Faktoren an der Chronifizierung von Schmerzen beteiligt sind: bio-medizinische, psychologische und soziale Aspekte spielen eine wichtige Rolle. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass die Art und Weise, wie wir mit unseren Gedanken, Gefühlen und unserem Verhalten auf Schmerz und Stress in unserem Alltag reagieren, körperliche Schmerzen aufrechtzuerhalten oder sogar verstärken kann. Häufig führen Schmerzen, die nicht ausreichend auf medizinische Maßnahmen ansprechen, zu Schlafstörungen, erhöhter Anstrengung die Alltagspflichten zu absolvieren, Zukunftssorgen, Resignation und anderen belastenden Faktoren.

In der Schmerzpsychotherapie werden ungünstige Gedanken- und Verhaltensmuster im Umgang mit den Schmerzen gemeinsam aufgespürt und verändert. Ziel ist es, Patienten - mit aus einer körperlichen Grunderkrankung entstandenen chronischen Schmerzen - eine spürbare Schmerzlinderung und trotz verbleibender Schmerzen ein aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Die Behandlung ist dabei wie folgt aufgebaut: in den ersten Sitzungen geht es darum, alle Aspekte der chronischen Schmerzen und flankierenden Faktoren zu erfassen und daraus ein Erklärungsmodell für die Aspekte zu entwickeln, die den chronischen Schmerz beeinflussen und aufrechterhalten. Hierbei spielen dysfunktionale Gedanken, der Zusammenhang zwischen Emotion und Schmerz und die Exploration von Vermeidungsverhalten eine besondere Rolle. So können gemeinsam Veränderungsziele definiert und schrittweise umgesetzt werden. Zeigt sich im Laufe der Behandlung, dass darüber hinausgehend komorbide Erkrankungen wie Depressionen oder Ängste eine Rolle spielen oder biografische Aspekte stärker berücksichtigt werden sollten, rücken diese nach der Vermittlung aller grundlegenden Informationen zu chronischen Schmerzen vermehrt in den Vordergrund und können im Rahmen einer auf schematherapeutischen Methoden basierenden Therapie bearbeitet werden.

Für Ihre Behandlung im Klinikum Nordfriesland zuständig ist Dr. Kerstin Limbrecht-Ecklundt, psychologische Psychotherapeutin und spezielle Schmerzpsychotherapeutin. Sie arbeitet seit vielen Jahren spezialisiert in diesem Bereich.

Wenn Sie einen Erstgesprächstermin zu vereinbaren möchten, können Sie dies unter der Nummer 04661-152211 tun. Termine sind in Husum und Niebüll möglich. Manchmal ist es leider nicht möglich sofort einen Termin zu vereinbaren. Sie können sich dann auf eine Warteliste eintragen lassen und werden dann schnellstmöglich über freie Termine informiert.

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