Läuft die Energiekostenhilfe für Krankenhäuser ins Leere?
Aufgrund der bundeseinheitlichen Rechtsnomen müssen die Kliniken derzeit die Energiekostensteigerungen vorfinanzieren. Im Klinikum Nordfriesland sind die Energiekosten von 1,3 Millionen Euro in 2021 auf 3,2 Millionen Euro im Jahr 2022 gestiegen. Diese Situation kann das Klinikum nur deswegen verkraften, weil der Kreis Nordfriesland als Träger finanziell einspringt.
Der Bundesgesundheitsminister hat eine Energiekostenhilfe für Krankenhäuser in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Hierzu sind jetzt die Ausführungsrichtlinien bekannt geworden. Diese sorgen derzeit für erheblichen Unmut:
So soll die Energiekostenhilfe erst ab dem IV. Quartal 2022 greifen, das Jahr 2023 und das erste Quartal 2024 abdecken. Für die extrem teuren ersten drei Quartale des Jahres 2022 sollen die Krankenhäuser in Deutschland gar keine Unterstützung erhalten.
Um diese viel zu spät greifenden Ausgleichszahlungen berechnen zu können, wurden nicht etwa Bezugszeiträume aus dem Jahr 2021 ausgewählt, sondern der MÄRZ 2022. Also der erste Monat nach Kriegsbeginn in der Ukraine, in dem die Energiekostenpreise bereits massiv angestiegen waren.
Bleibt es bei diesem Referenzzeitraum, wird das Klinikum Nordfriesland nahezu vollständig auf den Energiekostensteigerungen ohne Ausgleichszahlungen sitzen bleiben.