Menü

Klinik Husum: Rotary Club zu Besuch

21.07.23

Stofffrösche nähen, mit einem Mikroskop operieren oder einen Gefäßballon aufpumpen: Bei dem Besuch des Rotary Clubs in der Klinik Husum wurden nicht nur tiefe Einblicke in das Leistungsvermögen der Klinik geboten, sondern es war auch Fingerfertigkeit gefragt. 36 Mitglieder des Rotary Clubs Husum erhielten Mitte Juli durch das Klinikum Nordfriesland nicht nur die Möglichkeit, sonst für die Öffentlichkeit verschlossene Räumlichkeiten zu erkunden, sondern auch mit Ärzten, Pflegekräften und weiteren Mitarbeitenden ins direkte Gespräch zu kommen.

Auf Initiative von Amer Zakhour, Oberarzt in der Kardiologie der Klinik und selbst Rotary Mitglied, war ein „Klinikabend“ organisiert worden, der sowohl die Teilnehmenden als auch die Mitarbeitenden in Begeisterung versetzt hat: Die verschiedenen Teams in der Klinik hatten sich eine Menge einfallen lassen, um die modernen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten vorzustellen. So hat Oberärztin Dr. Susanne Gaida die Unfallchirurgie und Orthopädie, den kleinen Gruppen, die durch die Klinik geführt wurden, den Knie-Roboter, ein Operationsmikroskop und sogar einen ganzen OP-Saal vorgestellt.

Der Chefarzt der Viszeralchirurgie, Dr. Ulf Niemann, hat verschiedene Instrumente und deren Anwendungsmöglichkeiten gezeigt und dabei einen Schwerpunkt auf Nahttechniken gelegt. Ganz Mutige konnten dann die gewonnenen Erkenntnisse auch gleich ausprobieren: Und zwar einen kleinen grünen Stofffrosch mit einer „akuten Bauchwunde“. 

Spannend die Einblicke, die das Team der Kardiologie um Oberarzte Dr. Rudi Ruschmann, gewährte. So konnten die Besucher das „Allerheiligste“, den Linksherzkatheter-Messplatz, begehen. Ebenso wurde Ihnen eine sogenannte Impella-Pumpe vorgestellt, die eine Zeitlang die Pumpfunktion des Herzens übernehmen kann. Abgerundet wurde der „Ortstermin“ in der Kardiologie durch das Zeigen von winzigen medikamentenbeschichten Stents, die Herzkranzgefäße stabilisieren. Als die Besucher hörten, dass die kleinen Ballons, die für eine Gefäßweitung eingesetzt werden, mit bis zu 20 Bar aufgepumpt werden, war das Staunen groß. Zum Vergleich: Ein Autoreifen wird mit zwei bis drei Bar gefüllt.

Umfangreiche Einblicke in die Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten der Radiologie bot PD Dr. Caroline Jung, neue Leitende Oberärztin in der Radiologie und Nuklearmedizin, die sowohl den CT, das MRT als auch die „Angiographie-Arbeitsplatz“ der Klinik vorstellte. Da sie eine „interventionelle Radiologin“ ist, kann sie an diesem Arbeitsplatz – ähnlich wie die Kardiologen und die Gefäßchirurgen – ebenfalls mikroinvasive Eingriffe am Gefäßsystem vornehmen. So hat sie unlängst in der Klinik Husum den ersten Eingriff am Gefäßsystem der Leber vorgenommen.

Dr. Nils-Lennart Saß, Leitender Arzt des Bauchzentrums Nordsee, hat Einblicke in die Endoskopie gegeben – und gleichzeitig alle Anwesenden beruhigt: Von einer Magen- und Darmspiegelung würden die Patienten heutzutage nichts mehr mitbekommen: Sie werden zuvor „sediert“ („ruhig gestellt“), so die Untersuchungen, Gewebenentnahmen und auch die kurativen Eingriffe „völlig unbemerkt“ bleiben. 

Im Anschluss an die Rundgänge hatte die Klinik zu einem kleinen Imbiss und zu einer Abschlussrunde geladen. Der Präsident des Rotary Clubs Husum, Olaf Küter, brachte dann die Begeisterung der Teilnehmenden auf den Punkt: „Die Klinik Husum hat heute 36 neue Botschafterinnen und Botschafter gewonnen, die von der Herzlichkeit der Teams und dem umfangreichen und kompetenten Leistungsangebot des Krankenhauses in ihrem Umfeld begeistert berichten werden.“ Aber auch bei den rund 15 anwesenden Mitarbeitenden hinterließ der Abend einen sehr positiven Eindruck. Sie waren von dem Interesse, den Nachfragen und dem Mitmachen der Rotarier beeindruckt. „Eine tolle Wertschätzung unserer Arbeit“, so fasste eine Mitarbeiterin aus der Endoskopie den Abend zusammen. 

Stephan W. Unger, Geschäftsführer des Klinikums, konnte für den Förderverein der Klinik Husum von dem Rotary Club Husum einen „Spendenscheck“ in Höhe von 1.500 Euro in Empfang nehmen. Von den Spenden an den Förderverein werden Ausstattungsgegenstände für die Klinik beschafft, die nicht im knappen Investitionsmittelbudget des Krankenhauses enthalten sind, und die der Patientenversorgung direkt zu Gute kommen.