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Gravierende Krankheitssymptome ernst nehmen
Langfristige Schäden vermeiden

Wie andere Kliniken und niedergelassene Ärzte auch, beobachtet das Klinikum Nordfriesland eine weiterhin bestehende große Zurückhaltung, Praxen und Kliniken für notwendige Untersuchungen und Behandlungen aufzusuchen. „Die Sorge der Menschen, sich in Gesundheitseinrichtungen mit Covid-19 zu infizieren, ist derzeit unbegründet“, macht Stephan W. Unger, der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Mut, aufgeschobene Untersuchungen und Behandlungen jetzt vorzunehmen. „In unseren Kliniken und Praxen haben wir seit Mitte März keinen neuen Corona-Fall behandelt, Infektionen von Mitarbeitenden liegen sogar noch weiter zurück“, ergänzt Unger. Im Klinikum Nordfriesland greifen somit weiterhin alle getroffenen Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich.

Im Notfall

Bis auf die Tagesklinik der Geriatrie sind alle Leistungsbereiche seit vielen Monaten wieder aktiv und versorgen alle Patienten. „Zudem haben wir beim Personal eine hohe Impfquote, die eine etwaige Infektionsübertragung noch einmal unwahrscheinlicher macht“, ergänzt Dr. Rainer Kirchner, Ärztlicher Direktor der Klinik Husum. Dr. Kirchner ist zugleich Chefarzt für die Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie. „Derweil die Notfallversorgung wieder im üblichen Umfang läuft, spüren wir doch, dass Patienten mit Verschleißerkrankungen der Gelenke oder Fehlhaltungen derzeit weniger in unsere Anlaufstellen kommen und stattdessen lieber die oft schmerzhafte Symptomatik erdulden“, so Dr. Kirchner. Durch das Herauszögern von Behandlungen können sich Erkrankungen verschlimmern, so dass konservative Behandlungsoptionen, wie zum Beispiel Orthesen oder Physiotherapie, unter Umständen nicht mehr erfolgreich eingesetzt werden können.

Noch schwerwiegendere Folgen als im orthopädischen Bereich kann das Ignorieren von Symptomen oder das Herausschieben von Behandlungen bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Gefäßsystems insgesamt oder bei „Unregelmäßigkeiten“ im Magen-Darm-Trakt haben. „Wer Atemnot, wiederkehrende Enge in der Brust oder Schmerzen hinter dem Brustbein immer wieder aus Sorge vor einer Infektion ignoriert, läuft Gefahr dauerhafte Schädigungen des Herzens zu erleiden“, macht Dr. Christian Nottebrock, Chefarzt der Kardiologie der Klinik Husum, auf die drohende Gefahr aufmerksam.

Insgesamt gilt, dass nahezu jede wiederkehrende oder dauerhafte Veränderung im Körper, die vom Patienten beobachtet wird, ein Signal für eine ernsthafte Erkrankung sein kann. Eine schnelle Abklärung kann Schlimmeres verhindern und gibt dem Betroffenen Sicherheit.

Einige Krankheits-Symptome, die ein (schnelles) Handeln erfordern:

  • Druck- und Engegefühl in der Brust
  • akute Kurzatmigkeit / Atemnot
  • unerklärliche Schweißausbrüche
  • unterschiedliche Lähmungen, Taubheitsgefühle, Gefühlsstörungen,
  • Sprechstörungen
  • Hörverlust
  • Doppelbilder
  • Hohes Fieber
  • Schmerzen im Oberbauch, in der Nabelgegend oder im Unterbauch
  • Schmerzen beim Gehen
  • Funktionseinschränkungen von Muskeln und/oder Gelenken
  • Blässe oder Rötungen von Gliedmaßen
  • Nicht heilende Wunden
  • Blut im Sputum, Urin oder Stuhl

Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie gibt nur erste Indizien. Sprechen Sie mit Ihrem Haus- oder Facharzt, wenn Ihnen Veränderungen in ihrem Befinden auffallen.

Gemeinsam appelliert das Klinikum Nordfriesland, wichtige Symptome oder Veränderungen im Gesundheitsempfinden ernst zu nehmen und rechtzeitig einen niedergelassenen Arzt des Vertrauens aufzusuchen, um langfristige Schäden zu verhindern. Dies gilt auch für schon länger bestehende Schmerzzustände, Bewegungseinschränkungen oder andere ungewöhnliche Symptome. „Im Prinzip geht von Corona eine Infektionsgefahr aus. Diese ist derzeit allerdings extrem klein. Zudem muss jeder Patient eine Abwägung zwischen den Risiken einer Covid19-Infektion oder einer langfristigen körperlichen Schädigung vornehmen. Bei dieser Abwägung können die behandelnden Ärzte Rat geben“, sind sich die Mitarbeitenden des Klinikums einig.