Geriatriezentrum Klinikum Nordfriesland
Altersgerechte Medizin an den Kliniken Husum und Niebüll

Leider führen akute Gesundheitsprobleme, chronische Erkrankungen oder Sturzfolgen mit zunehmendem Alter oft zu Aktivitätseinschränkungen und Funktionseinbußen im Alltag. In Nordfrieslands waren im Jahr 2017 schon rund 24% der Menschen älter als 65 Jahre. Häufig sind diese Patient*innen so genannte „multimorbide“ Patienten, das heißt, dass sie unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden. Diese oft vorliegende Vielschichtigkeit des Krankheitsbildes bedarf einer umfassenden, abgestimmten und interdisziplinären Behandlung der beteiligten Fachdisziplinen. Um unter diesen Umständen eine optimale Behandlung zu gewährleisten, richtete das Klinikum Nordfriesland an den Standorten Husum und Niebüll ein Geriatriezentrum ein, in dem erkrankte ältere Menschen von einem fachübergreifendes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Mitarbeitern des Sozialdienstes betreut werden.

Bevor Patient*innen im Geriatriezentrum vorstellig werden, ist der Ausgangspunkt der Behandlung ist in den meisten Fällen zunächst eine akute Erkrankung, ein Unfall oder eine aktuelle Verschlechterung einer bereits bestehenden Krankheit. Deren Erstversorgung findet zunächst selbstverständlich in den Abteilungen Innere Medizin, Kardiologie, Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und im Akutfall auch auf der Intensivstation statt.

Eine Verlegung in die Geriatrie erfolgt dann, wenn ältere Patient*innen medizinisch stabilisiert wurden und anschließend der speziellen rehabilitativen Therapie einer Geriatrie bedürfen. Zu den häufigsten Behandlungsdiagnosen zählen Schlaganfälle, Parkinson, Demenz und Herz-/Kreislauferkrankungen. In Einzelfällen können deshalb im Geriatriezentrum übrigens auch Patient*innen schon ab 60 Jahren behandelt werden. 

Das Ziel jeder geriatrischen Behandlung, unter Leitung des Chefarzt Axel Chélard, ist neben einer deutlichen Verbesserung der aktuellen medizinischen Situation, immer auch eine Steigerung und/oder der Erhalt der Selbstständigkeit des Patienten im Alltagsleben. Dazu dient ein individuelles interdisziplinäres Behandlungskonzept, das stationäre Aufenthalte genauso wie die anschließende Therapie in der Tagesklinik oder auch die "ambulante geriatrische rehabilitative Versorgung (AGRV)" einschließt.

In Niebüll und Husum sind beiden geriatrischen Einrichtungen auf insgesamt 80 stationäre Betten, 30 tagesklinische Plätze und 20 Plätze in der „ambulanten geriatrischen Versorgung (AGRV)“ angewachsen. Das Geriatrie-Zentrum Nordfriesland behandelte in den letzten 10 Jahren rund 10.000 Patienten stationär, 5.000 teilstationär und ca. 1.000  in der AGRV sehr erfolgreich.

Tagesklinische Versorgung

Der fachübergreifende Behandlungsansatz mit dem Ziel einer größtmöglichen Selbstständigkeit im Alltag wird in den ersten ca. 10-14 Tagen im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in den Kliniken Husum und Niebüll umgesetzt. Ist eine Entlassung des Patienten in sein bisheriges Umfeld möglich, so kann er – in Absprache und auf Verordnung durch den behandelnden Hausarzt – in der geriatrischen Tagesklinik der beiden Kliniken Husum und Niebüll weiterbehandelt, die bislang erreichten Ergebnisse gesichert und weiterentwickelt werden.

Bei einer teilstationären Behandlung befinden sich die Patienten nur tagsüber im Krankenhaus. Sie werden morgens von zu Hause abgeholt, verbringen den Tag in den Räumen der Tagesklinik und absolvieren dort ein individuelles, intensives therapeutisches Programm einschließlich Medikamentenversorgung, Einnahme der Mahlzeiten und Ruhephasen. Am späten Nachmittag werden die Patienten dann wieder zurück in ihr gewohntes häusliches Umfeld gebracht.