Herr Nissen, warum haben Sie sich für das Gesundheitswesen entschieden?
Ich habe jetzt 40 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit im Deutschen Roten Kreuz und im Technischen Hilfswerk hinter mir. Seit meinem 10. Lebensjahr bin ich - damals beginnend im Jugend-DRK - „helfend“ tätig. Da war klar, dass auch mein Berufswunsch in diese Richtung gehen würde. Ausgelöst wurde diese Neigung aber auch durch meine Oma. Sie war über Jahre in der chirurgischen Ambulanz der Klinik Niebüll tätig und ich fand - wenn ich Oma abgeholt habe - die Atmosphäre dieses Bereiches absolut faszinierend. In meiner Klasse fiel ich damals auch dadurch auf, dass alle anderen in der Freiwilligen Feuerwehr waren und ich als einziger im DRK.
Was hat Ihnen damals am besten gefallen?
Besonders hat mich damals natürlich fasziniert, wie „leicht und locker“ es den Ärzten und „Schwestern“ gefallen ist, den Patienten zu helfen. Sie wussten für jede Situation eine Lösung, schafften es, den Patienten – manchmal ja auch mir selbst – die Angst zu nehmen und ehe man sich versah, war ein Verband oder ein Gips angelegt und die Unsicherheit und Ängste der Patienten schwanden. Das wolle ich auch können.
Damals faszinierte mich aber auch das „Gesamtgebilde Krankenhaus Niebüll“. Die Klinik Niebüll war schon damals leistungsstark und in der Größe imponierend. Dies ist sie auch heute noch. Das Fehlen einer geburtshilflichen Abteilung ist für viele zwar immer noch schwer zu verstehen, aber dies ist ja leider aus Gründen, die nicht das Klinikum zu vertreten hatte, passiert.
Ihre Berufsbezeichnung hat sich in den letzten Jahren dreimal geändert. Von Krankenschwester / Krankenpfleger zur Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege und neuerdings zu Pflegefachfrau / Pflegefachmann. Welche Bezeichnung gefällt Ihnen am besten?
Ganz klar Krankenpfleger. Als der bin ich ausgebildet. Als der bin ich tätig. Auch wenn meine derzeitige Tätigkeit wenig mit Pflege zu tun hat. Gepflegt wird in der Notaufnahme im eigentlichen Sinne nicht, eher versorgt und stabilisiert.