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Hohe Infektionsdynamik: Das Klinikum Nordfriesland reagiert umfangreich

11.01.21

Seit einigen Tagen werden in der Klinik Husum auch Covid-19-Patienten behandelt. Dies wurde erforderlich, da die dafür vorgesehen Kliniken nicht mehr alle Covid-19 Fälle aus Nordfriesland aufnehmen konnten.

Über das Wochenende hat sich die Infektionssituation nochmals deutlich verstärkt. Der Inzidenzwert in Nordfriesland steigt in sehr großen Schritten weiter und überschreitet den Grenzwert von 50 aktuell mit 72,9 deutlich. In der Klinik Husum werden derzeit 14 Covid-19-Patienten behandelt, davon ein Patient auf der Intensivstation in Husum. Die vorhandene Infektionsstation – auf der zudem Patienten liegen, die noch auf ihr Testergebnis warten – kommt damit an Ihre räumlichen Grenzen und wird derzeit vergrößert und hausintern verlagert.

„Unsere größte Sorge ist allerdings, dass wir mit einem sehr diffusen Ausbruchsgeschehen konfrontiert sind“, berichtet Stephan W. Unger, Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland. „Die Rückverfolgung der Erkrankungen – die wir gemeinsam mit dem Gesundheitsamt regelhaft vornehmen – führen sowohl bei den Patienten als auch beim Personal in ganz unterschiedliche Richtungen. Wir haben keine konkrete und einzige Infektionsquelle“, stellt Unger fest.

Das Klinikum Nordfriesland hat aufgrund der aktuellen Situation folgende mit sofortiger Wirkung geltenden Maßnahmen beschlossen.

  • Für die Geriatrie in den Kliniken Husum und Niebüll wird ein Aufnahmestopp erlassen. Die aktuell in der Klinik Husum liegenden Patienten werden auf andere Stationen verlegt, da die größere geriatrische Station als zukünftige Isolierstation der Klinik eingerichtet wird.
  • Die Kliniken Husum und Niebüll schränken die geplanten Behandlungen und Operationen ein. Es werden nur die Termine abgesagt, bei denen dies medizinisch vertretbar ist.

Beide Maßnahmen dienen dazu, die Intensiv-Kapazitäten zu entlasten und Personal- und Bettenkapazitäten für die Versorgung der Covid-19-Patienten frei zu bekommen. Aktuell befinden sich 22 Mitarbeiter des Klinikums in Quarantäne.

„Diese Einschränkungen gelten ausdrücklich nicht für Notfälle und akute Erkrankungen. Unsere Notfallaufnahmen und auch die Fachabteilungen sind selbstverständlich weiter aufnahmebereit. Die „Normalstationen“ sind zudem räumlich von der Covid-19 Isolierstation getrennt. Die Patienten werden von unterschiedlichen Teams behandelt“, erläutert Unger. „Wenn Sie verunfallen oder außergewöhnliche Symptome haben, stehen wir für Sie wie gewohnt bereit. Haben Sie keine Sorge. Vermeiden Sie Folgeschäden“, appelliert Unger an die Betroffenen.

Um den Eintrag von Covid-19 in die Kliniken Husum und Niebüll noch umfassender zu unterbinden, stellt das Klinikum in Husum und Niebüll die ambulanten Behandlungen in den Therapiezentren ein. Dies betrifft die Physiotherapie, die Logopädie und Podologie. Der Standort des Therapiezentrums Nord in Tönning ist dagegen nicht betroffen. Dort werden die Behandlungen wie vereinbart fortgesetzt.

„Für diese Maßnahmen bitten wir alle Betroffenen um Verständnis, wir müssen uns jetzt noch stärker auf die Versorgung von Covid19-Patienten und die Notfallversorgung konzentrieren“, so der Geschäftsführer.

Alle betroffenen Patienten, deren Termine abgesagt werden müssen, werden aktiv durch das Klinikum angesprochen. Die Patienten werden gebeten, von eigenen Nachfragen in den Kliniken und Therapiezentren abzusehen. Erhalten Patienten keine Anrufe finden die vereinbarten Termine statt.